| Minolta X-500 
                
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                      | Hersteller | Minolta |  
                      | Kameratyp | SLR (einäugige Spiegelreflexkamera) |  
                      | Filmtyp | 35mm Kleinbildfilm |  
                      | Objektiv | SR-Bajonett Wechselobjektivsystem |  
                      | Belichtungszeiten | 1 bis 1/1000s + B |  
                      | Fokussierung | manuell |  
                      | Filmtransport | manuell, automatisch mit Winder |  
                      | Selbstauslöser | Elektronisch mit LED |  
                      | Blitz | Mittenkontakt-Blitzschuh, TTL |  
                      | Batterie | 2x 1,5V Knopfzellen V357 (identisch mit V76PX, PX76A, LR44, SR44, SG13, AG13) oder 1x CR-1/3N 3V Lithium-Knopfzelle |  
                      | Baujahr | 1983 bis 1999 |  
                      | Hergestellt in | Japan |  |  Besonderheiten BelichtungszeitautomatikTTL-Blitzmessung
 Langzeit-Blitzsynchronisation
 Messwertspeicherung
 Extrem helle acute-matte Mattscheibe mit 95% Abdeckung
 Anzeige der Belichtungszeit im Sucher mittels LEDs
 Verwacklungswarnung - bei Belichtungszeiten länger als 1/30s wird ein Piepton ausgegeben (kann abgestellt werden)
 Touch-Switch Belichtungsmesser-Aktivierung (der Auslöser muss nur berührt und nicht halb gedrückt werden)
 Elektronischer Selbstauslöser
 Schärfentiefenvorschau
 Optionaler Winder / Motor Drive
 Kompaktes, leichtes Gehäuse
   Minolta X-500 - die bessere X-700  Bei der X-500 handelt es sich um die "Schwester" der berühmten X-700. Die Minolta X-500 ist im April 1983 erschienen, also zwei Jahre nach Erscheinung der X-700. In USA wurde die X-500 unter der Bezeichnung 
                    X-570 verkauft. Sie wurde als günstigere Alternative zu der rekordverdächtigen X-700 angeboten, erreichte jedoch nie die Bekanntheit 
                    der X-700, obwohl sie in vielfacher Hinsicht weiterentwickelt war.
 Die X-700 erreichte eine hohe Marktdurchdringung. Insbesondere der P-Mode erlaubte es Anfängern erstmals korrekt belichtete Aufnahmen zu machen, ohne  
                    sich um die Zeit- und Blendenkombination kümmern zu müssen, ähnlich wie alle späteren 'point and shoot' Kameras. Dieses Feature wird selten von 
                    fortgeschrittenen Fotografen benutzt, diese bevorzugen die bewusste Steuerung der Blende als bildgestaltendes Mittel und nutzen häufig nur den 
                  A-Mode und die Schärfentiefenvorschau. Die X-500 hat, genau wie die X-700, beides an Bord. Während die X-700 nur in einem komplett schwarz eloxierten Gehäuse erhältlich war, wurde die X-500 standardmäßig in einem silber-schwarzen 
                  Gehäuse ausgeliefert. Eine komplett schwarz eloxierte X-500 war gegen Aufpreis erhältlich. Laut einiger Internet-Forumsdiskussionen gibt es zwei Erklärungsansätze für den höheren Preis der komplett schwarzen Kameramodelle: - Der Herstellungsprozess (eloxierte Bodenplatte und Oberdeckel) ist aufwändiger und somit teurer - Komplett schwarze Kameragehäuse sollten den professionellen Einsatzzweck unterstreichen und somit den etwas höheren Verkaufspreis rechtfertigen.
 Was zutrifft, entzieht sich meiner Kenntnis.   Fest steht, die Elektronik der X-500 ist der X-700 in einigen kleinen Details überlegen, die jedoch für fortgeschrittene Benutzer große 
                    Bedeutung haben: - Im Sucher können gleichzeitig zwei Belichtungszeiten eingeblendet werden: die durch die Kamera gemessene  und die manuell 
                  eingestellte Verschlusszeit. Die X-700 zeigt dagegen während der manuellen Belichtungseinstellung nur die gemessene Verschlusszeit innerhalb des Suchers an. Hier muss der Fotograf die manuell eingestellte Zeit um Verschlusszeitenrad an der Kameraoberseite überprüfen. Bei der X-500 muss der Fotograf nicht mehr den Blick vom Sucher abwenden, um die manuell eingestellte Verschlusszeit zu überprüfen. - Die zweite Verbesserung betrifft die Blitzsynchronisation. Die X-700 schaltet, sobald ein Blitz angeschlossen ist, automatisch auf 1/60s 
                  Verschlusszeit. Bedingt durch die kurze Verschlusszeit werden Nachtaufnahmen hauptsächlich durch den Blitz ausgeleuchtet, was unnatürlich wirken 
                  kann und den ausleuchtbaren Bereich auf die Reichweite des Blitzes beschränkt. Gelegentlich möchte man mehr Umgebungslicht einfangen, wodurch 
                  längere Belichtungszeiten notwendig sind. Die X-500 erlaubt es, längere Belichtungszeiten als 1/60s in Verbindung mit einem Blitzgerät zu 
                  verwenden. Zur Aktivierung der Langzeit-Blitzsynchronisation muss lediglich während der Aufnahme der Knopf "AE Lock" gedrückt gehalten werden, 
                  die Kamera fängt das Umgebungslicht ein und dosiert automatisch eine angemessene Blitzstärke zur ausgeglichenen Beleuchtung des Vordergrunds. - Eine weitere Neuerung betrifft die Schärfentiefenvorschau. Wird der Knopf für die Schärfentiefenvorschau gedrückt, schließt die Blende auf 
                  den voreingestellten Wert, wodurch weniger Licht durch das Objektiv fällt. Der Belichtungsmesser der X-700 setzt voraus, dass die Blende 
                  während der Messung offen ist. Während der Knopf der Schärfentiefenvorschau gedrückt gehalten wird, liefert also der Belichtungsmesser 
                  der X-700 einen verfälschten Messwert. Ein Auslösen zu genau dem Zeitpunkt führt zu einer Überbelichtung, je nachdem, wie stark die Blende 
                  geschlossen ist. Der Belichtungsmesser der X-500 ist dagegen an die Schärfentiefenvorschau gekoppelt und liefert zu jeder Zeit ein korrektes 
                  Meßergebnis, auch wenn das Sucherbild durch den gedrückten Knopf der Schärfentiefenvorschau abgedunkelt ist. -Wenn ein Blitz der PX-Serie an die X-500 angeschlossen ist und im TTL-Modus arbeitet, wird im Sucher ein 'A' angezeigt. Wenn der Blitz im 
                  manuellen Modus arbeitet, verschwindet das 'A'. Diese kleine Hilfestellung erlaubt es dem Fotografen darüber hinaus schnell und einfach 
                  festzustellen, ob ein angeschlossenes Blitzgerät überhaupt TTL-kompatibel ist, oder nicht. Dieses Feature besitzt die X-700 nicht. Die X-700 stellt zweifelsfrei das Spitzenmodell der manuell fokussierten Minolta SLR-Modelle dar. Dank der oben genannten Neuerungen gilt 
                  die X-500 bei vielen fortgeschrittenen Fotografen jedoch als 'die bessere X-700'. Sie kann, genau wie die X-700, mit dem Minolta Motor Drive 1 ausgestattet werden und erreicht ebenfalls sagenhafte 3,5 Bilder pro Sekunde!   Ich habe die X-500 erst in der digitalen Ära gebraucht erworben und bisher nur wenige Filme verschossen. Das Arbeiten mit der Kamera macht 
                    mir mehr Spaß, als mit der X-700. Einerseits weil die zusätzlichen Funktionen wirklich praktisch sind und gleichzeitig der (für mich überfüssige) P-Mode am Verschlusszeitenrad entfällt. Ich verwende die X-500, genau wie die X-700, die meiste Zeit über im A-Mode. Die einzigen Schwachstellen der X-Serie, falls man bei einem Kameraalter von 30 Jahren überhaupt von 'Schwachstellen' sprechen kann, sind 
                  die Lichtdichtungen, Spiegeldämpfer und Kondensatoren.   Lichtdichtungen   Unabhängig von Nutzung verwandeln sich die Lichtdichtungen dieser Kameras nach ca. 20-25 Jahren in eine klebrige Masse. Spätestens, wenn 
                  beim Öffnen der Rückwand die Überbleibsel der ehemaligen Lichtdichtungen an der Filmkammer, am Film und an den Fingern kleben bleiben, 
                  sollte eine fachmännische Wartung erfolgen. Geraten die klebrigen Krümmel ist den Verschluss, kann die Kamera nur noch als wirtschaftlicher 
                  Totalschaden abgeschrieben werden. Heutzutage übersteigen die Kosten für die Erneuerung häufig den Wert des Gehäuses. Der Austausch erfordert Sachkenntnis, eine gründliche 
                  Kamerareinigung und vor allem entsprechendes Ersatzmaterial. Es ist wichtig hochwertige Neopren-Lichtdichtungen in Erstausrüster-Qualität 
                  aus laufender Produktion einzusetzen. Auf keinen Fall Moosgummi, Sekundenkleber oder ähnliche Experimente, wie sie häufig in 
                  Youtube-Amateurvideos gezeigt werden.   Spiegeldämpfer   Der Spiegeldämpfer ähnelt den Lichtdichtungen, die Materialbeschaffenheit ist jedoch eine andere, da er einen ganz anderen Zweck erfüllt. 
                  Da der Spiegeldämpfer ebenfalls dem Alterungsprozess unterliegt, sollte er ebenfalls zusammen mit den Lichtdichtungen erneuert werden. 
                  Ein poröser Spiegeldämpfer kann nicht nur zur Beschädigung des Spiegels führen, sondern auch zur Verunreinigung der Mattscheibe. Eine 
                  mit klebrigen Krümmeln verschmierte Mattscheibe kann nur noch ausgetauscht werden (falls überhaupt eine Ersatzscheibe gefunden wird), 
                  an eine Reinigung mit Druckluft oder Lösungsmitteln ist aufgrund der Beschaffenheit der Mattscheibe nicht zu denken.   Kondensator   Der für die X-Serie typische Kondensator-Fehler tritt ab einem Kameraalter von über 20 Jahren auf, unabhängig davon ob die Kamera 
                  genutzt wurde oder nicht. Der Defekt äußert sich dadurch, dass der Verschluss trotz frischer Batterien nicht mehr auslöst. Im Sucher werden 
                  die Verschlusszeiten angezeigt, wird der Auslöser gedrückt, verschwinden diese, bis die Kamera einmal aus- und wieder eingeschaltet wird. 
                  War die Kamera zu dem Zeitpunkt nicht gespannt, so lässt sich diese noch genau einmal spannen, dann aber nicht mehr auslösen. Häufig wird angenommen, dass es sich um einen Mechanikfehler handelt, da die Kamera scheinbar nicht gespannt werden kann. Leider ist nicht 
                  erkennbar, ob die Kamera gespannt ist, oder nicht. Man sollte keinesfalls versuchen den Spannhebel mit Gewalt zu bewegen, die Mechanik kann dabei Schaden erleiden. In den allermeisten Fällen ist die Kamera schon gespannt, nur der defekte Kondensator verhindert das Auslösen. 
                  Der Austausch des Kondensators ist bei der X-300 und X-500 relativ einfach und kostengünstig. 
                  Die X-700 verfügt dagegen über mehrere Kondensatoren. Der Austausch ist hier wesentlich komplizierter, da nur der Kondensator in der Bodenplatte gut zugänglich ist und für den Austausch der übrigen Kondensatoren wesentlich mehr demontiert werden muss.    Aufbewahrung    Spätestens seit dem Ende der analogen Ära, werden die Kameras für längere Zeit eingelagert. Bei längerer Nutzungspause (mehrere Monate) 
                  sollte daran gedacht werden, die Batterien aus dem Batteriefach zu entnehmen. Die Knopfzellen sind, selbst wenn sie nicht genutzt werden, nur begrenzt haltbar. Die Knopfzellen, insbesondere die Silberoxyd- oder Alkaline Batterien laufen nach mehreren Jahren häufig aus, verunreinigen dabei das Batteriefach und können die elektrischen Kontakte zerstören. In der X-500 ist auch der Einsatz einer einzelnen 3V Lithium-Batterie möglich. Der große Vorteil der 3V Lithium-Batterien ist, dass sie viel seltener auslaufen und somit viel seltener Schäden am Batteriefach verursachen. Ich habe beste Erfahrungen mit der FDK CR-1/3N (JAPAN) 3V 170mAh Lithium-Batterie gemacht. Die Verschlusstücher werden mit Federkraft gespannt, es empfiehlt sich daher, die Kamera im entspannten (=ausgelösten) Zustand zu lagern.  Was für Objektive gilt, ist auch für Kameras gut: die Kamera sollte an einem sauberen, trockenen Ort aufbewahrt werden, keinesfalls in einem 
                  Keller, da diese selten wirklich trocken sind. Feuchtigkeit trübt die Optik, verursacht Pilzbefall, greift die elektronischen Komponenten an, 
                  lässt Metallteile korrodieren und die Belederung muffig riechen. Ein Wohnzimmerschrank ist für die Aufbewahrung wesentlich besser geeignet. Eine sachgemäß gelagerte und technisch überholte X-500 kann viele Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte, weiterverwendet werden und wird 
                  Sammlern als auch Anwendern lange Freude bereiten.   
 
   Keine separate Belichtungskorrektur wie bei der X-700, die Korrektur kann allerdings genauso gut über Veränderung der ISO-Zahl erfolgen 
 
   Blendenvorschauhebel (ganz unten) 
   Dreistufiger Schalter OFF / ON / ON mit akustischer Verwacklungswarnung  
   Der Spannhebel kann ganz eingeklappt werden, zusätzlich findet sich bei ca. 15°Grad eine Rast für schnelleres manuelles Spannen  
   Elektrische und mechanische Anschlüsse für den automatischen Filmtransport auf der Unterseite  
   Minolta X-500 mit Motor Drive 1  
 
   Minolta X-500 mit Auto Winder G  
 
   Komplettes Set mit dem beliebten Minolta MD Zoom 35-70mm/3.5, Motor Drive 1 und einem TTL-fähigen Blitzgerät  
   X-500 ausgestattet mit dem MD Zoom 70-210mm/4, dem direkten Vorgänger des legendären Ofenrohrs/ Beercans (AF 70-210mm/4) 
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